Das germanische Thüringer Reich soll im 5. und 6. Jahrhundert eine der bedeutendsten Regionen Mitteleuropas gewesen sein, von Halberstadt im Norden bis Würzburg (oder sogar bis zur Donau) im Süden und von der Weser im Westen bis zur Mulde oder Elbe im Osten. In der großen Schlacht der römisch-christlichen Religionäre gegen die heidnischen Hunnen im Jahr 451 werden die Verbündeten der Hunnen als „Thüringer“ benannt. Wie die meisten Germanen lebten sie unter den germanischen Göttern wie Wodan, Freya und anderen. Der bekannteste und auch bedeutendste Herrscher oder König war „Bisino“.
Im Jahr 531 wurde das alte Thüringer Reich von den christlichen Franken besiegt und damit zum Untergang verurteilt. Die Sagen berichten davon. Der letzte König war Hermanifried (auch Irminfried genannt). Er war einer der Söhne Bisinos. Nach dem Tod Bisinos hatte Hermanifried nach und nach seine Brüder beseitigt und somit die Alleinherrscht erhoben. Am Rhein waren zur gleichen Zeit die Franken von der germanischen Vielgötterei zum Christentum übergegangen. Unter ihrem Glauben wurden sie immer mächtiger. Nun beabsichtigten sie, auch das Thüringer Reich zu besitzen. Im Jahr 531 begannen sie, Thüringen zu erobern. Besonders an der Unstrut, dem damals vorhandenen Thüringer Zentrum, kam es zu Kämpfen. Da die Thüringer nicht so schnell reagieren konnten, waren viele entfernteren Truppen noch gar nicht zum Verteidigen angekommen. Deshalb jagten die Franken die Thüringer ostwärts entlang der Unstrut vor sich her. Schließlich kam es zur entscheidenden Schlacht, irgendwo an der Unstrut. Dort hatte Hermanifried offensichtlich seinen Hauptwohnsitz. Es gibt verschiedene Berichte und Erzählungen, wo genau der letzte und entscheidende Kampf gewesen sein soll. Am meisten wird von Burgscheidungen geschrieben.
Bisher korriBurgscheidungen war zu der Zeit eine Wallanlage der Thüringer von mehreren hundert Metern Länge und Breite und damit wohl eines der bedeutendsten Königszentren. Wie diese Wallanlage damals hieß, ist nicht bekannt. Den schriftlichen Darstellungen zufolge wurde sie als „scidingi“ unter den Franken bezeichnet. Ob das eine Bezeichnung der Thüringer war, ist zweifelhaft, denn die Endungen „- ici“ und „-ingi“ kamen aus dem lateinischen Wortschatz. Daraus wurde später „Scidingaburg“, dann die „Burg Scheidungen“ und schließlich der Ort „Burgscheidungen“. In der beschriebenen letzten Schlacht des Jahres 531 kam es nicht gleich zur Auseinandersetzung. Offensichtlich hatten die Franken bemerkt, dass sie nicht stärker waren als die Thüringer. Deshalb verbündeten sie sich mit den Sachsen. Die Sachsen, die nördlich des Harzes bis zur Nordsee wohnten, mussten jedoch auch erst dorthin gelangen. So etwas dauerte einige Tage. Das könnte bedeuten, dass für König Hermanifried genug Zeit war, seinen Reichtum verschwinden zu lassen. Für viele Schlachten ist der Beutereichtum der Sieger beschrieben worden. Von Karl dem Großen wird zum Beispiel berichtet, dass er nach dem Sieg gegen die Awaren alle Kämpfer reichlich belohnte und dann noch 40 Wagen selbst übernommen hatte. Und an der Unstrut? Bisher wurde nichts gefunden. Die Frage ist, ob der Thüringer König sein ganzes Gold und Silber, seine Smaragde und Diamanten mit sich führte. Sicher konnte er sie schnell in Sicherheit gebracht haben. Es gibt verschiedene Gerüchte. Ein Ort wurde bisher nicht angeführt. Nicht weit weg von Burgscheidungen ist Freyburg. War das heutige Weinzentrum etwa schon vor 1 500 Jahren ein Zentrum? Für Freyburg gibt es zwei interessante Punkte, den Freitagsberg, auch Freitagshügel genannt, bei der Alten Göhle und den Haineberg. Leider gibt es nur sehr wenige Freyburger oder Menschen aus der Verbandsgemeinde Unstruttal, die wissen, dass es einen Freitagsberg gibt. Dieser Berg ist der höchste der ganzen Umgebung. Offensichtlich hatte dieser höchste Berg schon vor mehreren Tausend Jahren Bedeutung. So hat bisher kaum jemand darüber nachgedacht, dass zur Sommersonnenwende im Sonnenobservatorium von Goseck die Sonne genau dort untergeht, wo (hinter Bäumen der Alten Göhle) der Freitagsberg ist. Oder anders gesagt, warum ist das Sonnenobservatorium in Goseck genau dort mitten in einer breiten Ebene. Es könnte sein, dass der Freitagsberg schon in frühester Zeit bedeutend gewesen sein kann. Auch später zur Zeit der Germanen. Eine Sage berichtet, dass bei Freyburg eine der bedeutendsten germanischen Götter, die Göttin Freya, ein Heiligtum hatte. War dieser Ort ein besonderer Ort für die Germanen? Wer Englisch gelernt hat, hat die wichtigsten germanischen Götter gelernt. Der Dienstag heißt Tuesday (Teiwas, der Rechtsgott), der Mittwoch Wednesday (Wodan, der Hauptgott), der Donnerstag Thursday (Thor oder Odin, der Kriegergott, deutsch Donar), der Sonntag Sunday (nach einer Göttin Sunna, bei uns Frau Holle) und eben der Freitag Friday, nach der Muttergöttin Freya (oder Frigg oder Frija). Freya war die germanische Göttin der Liebe, des Frühlings, der Fruchtbarkeit, aber auch Krieger- und Totengöttin. Ob sie das schon immer war oder ihr Bruder Frey oder Freyr der Kriegergott war, ist nicht überliefert. Die Töchter Freyas waren „Hnoss“ und „Gersimi“. War „Hnoss“ der heutige Berg „Haineberg“? Der Name „Bisino“ wird als geschmiedetes Halsband „Bisingamen“ von den Zwergen für Freya gebracht. Kommt König Bisinos Name vom Heiligtum Freyas?
Wie eine Sage berichtet, war bei Freyburg ein Heiligtum der Freya. In dieser Sage soll ein Kampf der Thüringer gegen die Chatten (Sachsen) bei (Bad) Kösen gewesen sein. Der Kampf endete mit dem Sieg der Thüringer. Bisino, der König der Thüringer, ließ die verlorenen Gegner ins Kultzentrum der Göttin Freya, den Freitagsberg bei Freyburg, bringen. Die Priester hatten in Freyas Berg, dem höchsten Punkt der Umgebung, immer Opfer gebracht. Da war die Hälfte der Verlierer zu töten. Aber König Bisino wollte die Sachsen als neue Verbündete finden. Deshalb kämpfte er gegen die Priester der Göttin Freya in ihrem Kultzentrum. Der Sage nach hatte der Kulthügel „einen etwa 90 m“ (90? m?) tiefen heiligen Brunnen. Dort soll Bisino die Priester verfolgt haben und am Haineberg wieder aufgetaucht sein. Kann der Freitagsberg Bedeutung für das verschwundene Gold aus dem Jahr 531 gewesen sein? In einigen Büchern, in denen der Schatz sicher gefunden werden könnte, ist nirgends beschrieben. Ebenso unbekannt ist bis heute, wo der Endkampf genau war. In Sagen wird erzählt, was alles im Einzelnen von statten ging. Aber über den Kampfort und den Schatz des Königs selbst weiß man nichts. Weder Totenknochen noch Schwerter oder andere Waffen hat man je gefunden. Erst recht nicht, wo der Schatz sein könnte. Viele haben gesucht, auch Hobbyforscher. Allein bis heute wurde nichts gefunden. Eine berühmte Parallele gibt es über den Nibelungenschatz. Auch dort ist der Schatz von einem Einzelnen (oder einer kleinen Gruppe) versteckt worden. Hagen von Tronje, einer der bedeutendsten Mitarbeiter des Burgundischen Königs, versenkte den Schatz. Etwa zur gleichen Zeit soll das gewesen sein. Hat Hermanifried als besiegter König seinen Schatz wunderbar versteckt (oder versenkt)? Ist das 90 m (?) tiefe Heiligtum Freyas im Jahr 531 schnell mit dem Schatz in den Freyabrunnen geschüttet und mit Büschen oder Erde verschüttet worden? Ist also dorthin der Schatz verschwunden? Bei einer solchen Tiefe ist das natürlich schwierig. Kann Hermanifrieds Schatz vor 1500 Jahren in Freyas Heiligtum gekommen? Ist das mit den wenigen Wissenden untergegangen? Wo das Heiligtum damals war, ist heute Ackerland oder der Friedwald.
Neben dem Freitagsberg ist noch ein zweiter großer Berg vorhanden, der „Haineberg“. Was könnte es mit dem Haineberg auf sich haben? Unter den Indoeuropäern kommt der alte Name für „Wald“ bei den Griechen, Römern, Kelten und schließlich bei den Germanen vor. Bei letzterem ist die Bezeichnung „Hain“ als Wald im Althochdeutschen und Altsächsischen mit „hagan“ oder „hägan“ ein Dornbusch wie der von Frau Holle. Im Mittelhochdeutschen bezeichnet man mit „Hägan“ eine „Hecke“ oder ein „Gehölz“ unter einem Heiligtum. Damit ist der Hain ein kleiner heiliger Wald, eine Verehrung einer geheiligten Waldung. Der Baumkult galt in germanischer Zeit als „Irminsul“. Bekannt ist die Eiche „Irminsul“, die Bonifacius im Eichsfeld zerstören ließ. Schon zur Zeit von Arminius werden die Germanenscharen in einem Hain versammelt. Als „Heiliger Hain“ gelten neben der Eiche besonders die Esche, die Linde, die Ulme und die Tanne. Alle diese heiligen Bäume sind Bäume, keine aus Stein geheiligten Gegenstände. Die Bezeichnung Haineberg existiert auch als Hünenburg, Hunneburg, Hunnenburg, Hunburg, Hunnenring, Hünenschanze oder Hunnenschanze. Diese Bezeichnungen kommen nördlich der Alpen als „-burg“ oder „-berg“ vor. Die Bezeichnungen sind eine volkstümliche Bezeichnung für vor- und frühgeschichtliche Befestigungen. Meist sind es Wall- oder Fliehburgen. Eine der Wallanlagen ist die Hünnenburg bei Salzgitter. Nach der Niederlage der Sachsen durch Karl den Großen und dem Beginn der Christianisierung durch die Franken war die Hünnenburg in ihrer Bedeutung nicht mehr benötigt. Sie verschwand. Jahrhunderte lang war sie unbekannt, weil nichts überliefert wurde. Erst seit 1998 ist sie systematisch untersucht worden. Mit einer Ovalfläche von 160 m mal 220 m war sie eine äußerst strategische Wallanlage mit einer Befestigungsmauer aus Erde und Holz. Als Anlage auf einem Berg gelegen werden Fern- und Handelsstraßen kontrollierbar und beherrschbar.
Wäre das im Haineberg bei Freyburg ähnlich? Auch der Haineberg hat eine ganze Bergkuppe, immerhin eine Fläche von acht Hektar. So kann auch der Hain am Haineberg besondere Bedeutung besessen haben. Von Balgstädt war eine Fernstraße entlang der Unstrut nach Kleinjena. Eine zweite Fernstraße war den Schweigenbergen entlang bis Eckstedt und dann nach Norden zwischen Alter und Neuer Göhle nach Merseburg über Zeuchfeld. Der Haineberg war dazu vielleicht eine Wallanlage, die Burg am „Haineberg“. An den Hängen im Süden und Westen wäre damit eine Befestigungsanlage der germanischen Zeit der Thüringer. Könnte der Schatz der Thüringer 531 nicht auch dort versteckt worden sein? Wie viele andere nichtchristliche „Burgen“ wäre auch die Haineburg nach und nach verschwunden. Sicher auch dadurch, dass die Neuenburg gleich nebenan, am nächsten Hügel, als Steinburg entstanden war. Auf dem Haineberg waren sicher die Schafe, Ziegen und Esel für die neuen Burgherren aktiv. Vor knapp 100 Jahren wurde der Haineberg als eines der 40 Thingplätze der Neonazis aufgebaut worden mit einer natürlichen Bühne. Nach 1945 verschwand das alles wieder. Die Fläche wurde ungenutzt und verschwand unter Bäumen und Büschen. So etwas kann natürlich aus der Luft nicht als Wallanlage erkennbar sein. Zum Glück wird gegenwärtig eine Fläche von etwa einem Hektor zu einem Ziegengehege umgebaut, leider auch teilweise durch Verschwinden der Wanderwege. Aber gerade auf der Hügelkuppe mit einer Wallanlage aus der Zeit der Thüringer zu suchen wäre historisch sicher interessant. Besonders, weil im Jahr 531 der Kampf der Thüringer gegen die Franken und Sachsen zwar eventuell bei Burgscheidungen stattfand, aber das Königsgold und – silber und der gesamte Reichtum des Königs Hermanifried vorher im Haineberg versteckt wurde. Für die neuen Frankenherrscher war die Wallanlage unbedeutend und wurde vielleicht durch eine Burg näher an der Handels- und Heeresstraßen errichtet worden. War das die Burg „Haldeck(e)“. Und der Ort, der von Bedeutung war, war eventuell Eckstedt, heute ein Teil von Freyburg.