Freyburg waren ursprünglich die Burggrafen „..von Werben“, ein Grafengeschlecht mit Hauptsitz in Burgwerben (heute ein Teil von Weißenfels). Ein Burggraf ist urkundlich erwähnt. Dem Namen nach war Burgwerden der Hauptsitz und Haldecke ein zweiter Burggrafensitz. Von Burgwerden ist nicht viel bekannt außer der Ersterwähnung „Vuirbinaburg“ im Zehntverzeichnis zwischen 881 und 899. Bekannt ist, dass zur Zeit der Karolinger Burgwerden eine der beschäftigten Schutzburgen gegen die Slawen war. Gehörte auch die Burg Haldecke dazu?
Zur Zeit der Thüringer Landgrafen, der LudowInger, wird die „Burg eines Burgmannes“ also eines Untergebenen der Ludowinger erwähnt. Damit sollen diese Burggrafen von 1217 bis 1297 auf der Neuenburg gewirkt haben. Eine andere Sache berichtet über den Namen der Grafen in Wiehe. Irgendwann verschwand „Haldecke“ als Burg.
Die Bezeichnung „Hal(d)“ ist Althochdeutsch eine „sanft abfallende Seite eines Berges oder Hügels“ mit einem Bergabhang. Eine andere ist die Bezeichnung „Holz..“ , wie der Name „Anhalt“ aus „Ohn Holt“ entstand, die erste Burg an einem steilen Berg aus Stein. Auch der Name „…eck“ ist älter. So wird „Eckstedt“, der westlichste Teil Freyburgs, durch den Namen „-stedt“ schon aus der Zeit der Angeln bzw. Thüringer vor mehr als 1 500 Jahren entstanden sein. Schon zu der Zeit gab es Handelswege oder Heeresstraßen, die beschützt werden müssen. Und an dieser Stelle kann ein Weg von Balgstädt über die Unstrut bei Zeddenbach, weiter entlang der Schweigenberge bis Eckstedt und dann „um die Ecke“ hoch nach Zeuchfeld geführt haben. Ein weiterer Weg war von Balgstädt rechts der Unstrut bis Nißmitz, dort über die Unstrut nach Großjena, Goseck und weiter nach Weißenfels (Burgwerben). Und über dem Berg „Haldecke“ sieht man sowohl den einen als auch den anderen Weg. Das wussten sicher die Thüringer, die Franken und die Sachsen.
Noch eine zweite Sache kann überdacht werden. Als die Karolinger die Herrscher der Franken waren, soll ein weites Netz von Burgen zur Sicherung gegen die westwärts kommenden Slawen errichtet worden sein. Bekannt sind die Burgen von Lettin, Halle, Schkopau, Merseburg, Keuschberg (in Bad Dürrenberg), Burgwerben, Goseck, Almrich („Altenburg“ in Naumburg), Dornburg, Jena und Saalfelg entlang der Saale. Dazu gab es eine zweite Reihe von Burgen. Ihre bekanntesten waren Seeburg, Querfurt, Vitzenburg und Burgscheidungen. Die meisten Burgen sind viel zu weit weg, um sich gegenseitig zu Schützen und im Bedarfsfall alarmieren zu können. Die Entfernung ist mit 20 bis 30 km mehr als eine Tagesentfernung zu Fuß oder mit Ochsenwagen entfernt. Könnte die Haldecke eine Burg zwischen Goseck und Burgscheidungen gewesen sein, mit der verschiedene Wege kontrolliert und im Bedarfsfall genutzt werden konnten? War in dem Zusammenhang der Ort „Eckstedt“ dafür ein bedeutender Ort dazu? Vielleicht war aber auch noch ein Ort für die Bauern zusätzlich vorhanden. Das Gebiet zwischen der heutigen Brückenstraße und der Schloßstraße ist relativ eben. Ein Bach vom Berg Haldecke zur Unstrut ist zwar versiegt, aber noch 1911 wurde ein Steinbrünnen errichtet. Und dazu gab es sicher eine Kirche, die „Kilianskirche“. Die Kirchen des Heiligen Kilian wurden genau zur Zeit der Karolinger errichtet. Sicher war eine Kilianskirche für einen wichtigen Ort auch die der Haldecke.
In der Zeit der Ottonen und Salier ist die Burg vielleicht noch teilweise von einer Holzburg in eine Steinburg umgebaut worden, um weiterhin einen Burgwart zu besitzen. Mit einer neuen Burg, der „Neuenburg“ der Ludowinger, verschwand möglicherweise die alte Burg „Haldecke“ in ihre Bedeutungslosigkeit, gemeinsam mit der Kilianskirche.