Verschwundene Burgen an Saale-Unstrut
von Dr. Reinhard Pätz

Tilleda

Auf dem Pfingsberg bei Tilleda ein der wenigen Freilichtmuseen in Mitteldeutschland. Gezeigt wird eine mittelalterliche Pfalz der Könige der Ottonen und Salier. Aber offensichtlich war diese Anlage schon früher von Bedeutung. Schon in der Bronzezeit ist der Berg bewohnt. Ab etwa dem 7.Jahrhundert ist eine Siedlung für einen Handelsweg zu finden, den man heute noch über den Harz in Harzgerode nach Quedlinburg fahren kann. Nur eine Bezeichnung kommt bei den Germanen erst zur Zeit der Franken vor. Wie das Ende eines möglichen alten Namens mit „-a“ zeigt, ist der Ort schon um die Zeitenwende besiedelt. Anfang des 9. Jahrhundert gab es die erste Erwähnung als „Dullda“. Für das frühe 10. Jahrhundert waren erste Befestigungen und kleinere herrschaftliche Gebäude nachgewiesen.

Wallanlage2
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Tilleda1
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Da sie aber aus Holz waren, kann die befestigte Anlage schon zur Zeit der germanischen Thüringer und der christlichen Franken vorhanden gewesen sein. Zur Zeit der Ottonen gilt Tilleda ls Königspfalz. Nachgewiesen ist das aber wohl erst 972, als Otto II. seiner Gemahlin Theophanu unter anderem die Pfalz „Dulleda“ als Witum verschenkt. In der Zeit zwischen 974 und 1042 wurden für „Tillda“ Urkunden ausgestellt. Damit waren die ottonischen und die salischen Könige Otto II., Otto III., Konrad II. (3x) und Heonrich III. (2x) nachweisbar. Zwar wurde ab dem 11. Jahrhundert die Erbauung der heute bekannten Burg „Kyffhäuser auf dem Berg über der Pfalz begonnen, aber noch am Ende der Pfalz auf dem Pfingsberg beschrieben. So soll im Jahr 1174 der bekannte Friedrich I. Barbarossa urkundlich auf dem „Tulleda“ mit seinem Cousin Herzog Heinrich der Löwe zur Wiederversöhnung stattgefunden haben. Allerdings war das wohl die letzte herrschaftliche Nutzung von Tilleda. Von da an verschwand die Pfalzanlage auf dem Pfingsberg: Zum Glück wird seit 1983 wieder die alte Pfalz aufgebaut.